Birgit Weilguny

SPANISCH | KATALANISCH | ENGLISCH

Ich übersetze lateinamerikanische, spanische und katalanische Literatur - Romane, Theaterstücke, Sachbücher etc. und engagiere mich auch dafür, neuere Literatur bei Verlagen unterzubringen. Von 2005 bis 2019 wirkte ich beim Festival lateinamerikanischer Poesie in Wien mit.

Meine Prosaübersetzungen wurden gefördert und ausgezeichnet. Von 2012 bis 2014 leitete ich an der Universität Wien Kurse in Übersetzen, von 2016 bis Mitte 2018 arbeitete ich auch für das Mexikanische Kulturinstitut in Wien, außerdem dolmetsche ich im Kulturbereich.

Kontakt

birgit.weilguny[at]literatur-uebersetzen.wien
+43 650 7827167 | Hettenkofergasse 34/18-20 | 1160 Wien

 

Verónica Gerber Bicecci | Leere Menge | Roman
Aus dem mexikanischen Spanisch | Maro | 2023

Lässt sich eine Affäre geometrisch darstellen? Eine Familie zeichnen? Können Baumringe von verschwundenen Müttern und Paralleluniver­sen erzählen? »Leere Menge« ist ein Versuch, mit der Erfahrung von Verlust umzugehen sowie Beziehungen, Verhältnisse und Situationen in Zeichnungen und Diagrammen zu erfassen, wenn Worte nicht ausreichen.

Preis der Hotlist 2023. Shortlist Internationaler Literaturpreis 2023 des HKW. Empfohlen von der 59. Litprom-Bestenliste »Weltempfänger« und Bayerns beste Independent Bücher 2023.

Link zu »Leere Menge« auf der Homepage des MaroVerlags

Ruangrupa | Gehen, finden, teilen
Übersetzung der Beitrage von Jules Inés Mamone (Femimutancia) und Verónica Gerber Bicecci aus dem argentinischen und mexikanischen Spanisch | Hatje Cantz | 2022

Mit »graphic storytelling« auf die documenta: Inspiriert von den Touren in Reiseführern oder den Vermittlungsangeboten in öffentlichen Museen bot »Gehen, finden, teilen« Kindern und Familien, aber auch Comic-Fans und erfahrenen Ausstellungsbesucher* innen neue Perspektiven auf die documenta fifteen.

Link zur Homepage von Hatje Cantz
Link zur
Homepage der documenta fifteen

Fernando Contreras Castro | Única blickt aufs Meer | Roman
aus dem costa-ricanischen Spanisch | Maro | 2020

Auf einer Mülldeponie am Rande der Hauptstadt Costa Ricas kämpfen Única und ihre Freunde ums Überleben. Die Bewohner der Müllhalde, die sogenannten ­»Taucher«, sind Gestrandete, von der Gesellschaft ausge­stoßen, abgelegt und aussortiert. Inmitten von Ratten und Mäusen, Hunden und Geiern suchen sie Tag für Tag nach Essen und anderem Verwertbaren. Hier wird die Lehrerin Única zur Spezialistin des Verfalls und findet neben Schulbüchern, Seifenresten und fast leeren Parfum­flakons nicht zuletzt eine neue Familie.

mehr ...

Fernando Contreras Castro | Única blickt aufs Meer | Roman
aus dem costa-ricanischen Spanisch | Maro | 2020

»Única blickt aufs Meer ist […] eine kluge Analyse sozialer Realität und scharfer Kommentar eines Autors, der das neoliberale System seines Landes unter die Lupe nimmt; eine Situation, die sich problemlos von Costa Rica auf die anderer armen und von der Klimakrise sowie Massenkonsum betroffenen Menschen in vielen Regionen der Welt übertragen lässt.«
Isabella Caldart in den Lateinamerika-Nachrichten

»… Contreras bringt damit auf den Punkt, was trotz aller Würde und Zuversicht, mit der Única durch ihr bitteres Leben auf der Müllhalde geht, schon auf den ersten Seiten dieses außerordentlichen Romans durchklingt: Bei diesem David-gegen-Goliath-Match wird nicht der kleine Held den biblischen Sieg davontragen.«
»Tauchgang im Dreck der Gesellschaft« von Judith Hoffmann / Ö1

Klappentext:
Am Rande von San José, der Hauptstadt Costa Ricas, lagert das schlechte Gewissen der Stadt. Auf einem Hügel befindet sich die Mülldeponie Río Azul. Sie hat sich mit der Zeit in ein albtraumhaftes Müllmeer verwandelt, an dessen Küste alles Mögliche angespült wird: Schulbücher, ungeliebte Weihnachtsgeschenke, nutzloser Tand, alte Männer, Pärchen, Mütter und Söhne. Die Gestrandeten, von der Gesellschaft Ausgestoßenen, finden im precario, der informellen Siedlung auf der Müllhalde, ein neues Zuhause. Mit forschendem Blick und viel Fingerspitzengefühl durchwühlen die sogenannten »Taucher« – ähnlich wie die Catadores in Brasilien oder die Cartoneros in Argentinien – den Müll, der aus den reichen und armen Stadtvierteln Tag für Tag angeschwemmt wird. Manchmal entdecken sie dabei ein kleines persönliches Glück.

Fernando Contreras Castro gibt den Tauchern in diesem Buch ein Gesicht, indem er ihr karges Leben, ihre Solidargemeinschaft und ihr politisches Aufbegehren inmitten des Gestanks und der Fliegenschwärme in wunderbar poetischer Sprache einfängt. In Zeiten der wachsenden sozialen Ungleichheit, verbrauchter Ressourcen und lauter werdenden klimapolitischen Forderungen, ist dieser Roman eine wichtige Stimme.

Homepage des MaroVerlags

Pressestimmen

Leseprobe

Carlos Gamerro | Die 92 Büsten der Eva Perón | Roman
aus dem argentinischen Spanisch | Septime-Verlag | 2018

In diesem satirischen Bildungsroman schickt Carlos Gamerro seinen Helden auf ein Abenteuer durch das Argentinien der 1970er Jahre, in dem täglich der nächste Militärputsch oder die nächste Guerilla-Aktion drohte. Linksperonistische Rebellen haben den Generaldirektor eines Bauunternehmens entführt und wollen ihn erst wieder freilassen, wenn in jedem Raum der Firmenzentrale eine Büste von Eva Perón aufgestellt wird. Für Ernesto Marroné, den karrierebesessenen Einkaufsleiter der Firma, scheint die lang ersehnte Beförderung in Reichweite. Doch die Beschaffung der Ware gestaltet sich schwieriger als gedacht ...

mehr ...

Carlos Gamerro | Die 92 Büsten der Eva Perón | Roman
aus dem argentinischen Spanisch | Septime-Verlag | 2018


Manche mögen vielleicht meinen, der bewaffnete Aktivismus sei kein geeignetes Thema für eine Slapstick-Komödie, andere wiederum, man dürfe Eva Perón nicht satirisch aufs Korn nehmen. Der Roman Die 92 Büsten der Eva Perón tut aber genau das, und auf literarisch höchst überzeugende Weise.
La Nación

Wie auch Borges und Julio Cortázar testet Gamerro gerne, wie gutgläubig seine Leser sind. Geschickt nutzt er historische What-the-fuck-Moment, um die Leser immer wieder kurz aus dem fiktionalen Geschehen herauszukatapultieren.
The Guardian

Carlos Gamerros Bücher sind ein Juwel der argentinischen Literatur.
Diego Rojas, Axxón
 

Lesen Sie hier den ganzen Klapptentext:

Argentinien in den 1970er-Jahren: Linksperonistische Rebellen haben den Generaldirektor eines Bauunternehmens entführt - ein nicht unübliches Ereignis zu dieser Zeit. Doch diesmal stellen die Rebellen neben Lösegeld eine kuriose Forderung: Sie wollen den Entführten erst wieder freilassen, wenn in jedem Raum der Firmenzentrale eine Büste von Eva Perón aufgestellt wird. »Evita«, die 1952 verstorbene Präsidentengattin und »Wohltäterin der Nation«, ist immer noch das Idol der kämpferischen Arbeiterklasse.

Als Ernesto Marroné, der karrierebesessene Einkaufsleiter der Firma, beauftragt wird, die 92 Büsten zu besorgen, sieht dieser eine große Chance darin: Die lang ersehnte Beförderung scheint in Reichweite. Doch die Beschaffung der Ware gestaltet sich schwieriger als gedacht und Marroné stolpert von einer bizarren Situation in die nächste.

In diesem satirischen Bildungsroman schickt Carlos Gamerro seinen Helden Ernesto Marroné auf ein Abenteuer durch das Argentinien der 1970er Jahre, ein Land in gesellschaftlichem Aufruhr, in dem täglich der nächste Militärputsch oder die nächste Guerilla-Aktion drohte. Marroné gerät dabei zwischen alle Fronten und beginnt bald, sein bisheriges Leben zu hinterfragen. Ein Text, der bei allem Humor auch eine ernste Botschaft bereithält: Die Vergangenheit zu verklären und politischen "Heilsbringern" zu huldigen, kann nur in die Irre führen.
 

Meine Übersetzung wurde durch ein Johann-Joachim-Christoph-Bode-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet, in dessen Rahmen das Projekt von Luis Ruby begleitet wurde.

Andrea Stefanoni | Die erinnerte Insel | Roman
aus dem argentinischen Spanisch | Septime-Verlag | 2016

In ihrem Debütroman erzählt Andrea Stefanoni von den Erlebnissen ihrer Großeltern im Spanischen Bürgerkrieg und deren späterem Schicksal im argentinischen Exil.

Dabei trifft sie das richtige Maß an erzählerischer Genauigkeit und ihre originelle Sprache atmet einen unsentimentalen und zugleich warmen Ton.

mehr ...

Andrea Stefanoni | Die erinnerte Insel | Roman
aus dem argentinischen Spanisch | Septime-Verlag | 2016

Consuelo wächst während des Spanischen Bürgerkriegs unter ärmlichen Bedingungen in den Bergen Nordspaniens auf. Schon als junges Mädchen muss sie in der Kohlengrube arbeiten und lernt in den Minen Rogelio kennen, der Schreckliches erlebt hat: Im Bürgerkrieg stand er auf der Seite der Republikaner, wurde von Francos Schergen gejagt, inhaftiert und gefoltert. Gemeinsam geben sie ihrem Leben eine neue Richtung und ihre Tochter Elvira wird geboren. Doch als Rogelio von seinem Bruder verraten wird, müssen sie aus Furcht vor Rache aus Spanien fliehen. Sie finden eine neue Heimat in Argentinien und ziehen nun dort ihre beiden Kinder groß. Das scheinbare Idyll wird jedoch gestört, als Elvira etwas Furchtbares zustößt, das von der Familie totgeschwiegen wird, und die Tochter nun ihre Eltern verlässt.

Als Rogelio stirbt, möchte seine Enkelin Sofía, Elviras Tochter, alles über ihre Großeltern erfahren und Consuelo lässt die Vergangenheit wieder aufleben.

Andrea Stefanoni sucht einen frischen Blickwinkel bei der Behandlung eines zentralen Themas der zeitgenössischen Literatur, der Erfahrung von Krieg und Vertreibung, und wird dabei fündig. Basierend auf den authentischen Erzählungen ihrer Großeltern hat sie ein sehr persönliches Porträt geschaffen. Dabei trifft sie das richtige Maß an erzählerischer Genauigkeit und ihre originelle Sprache atmet einen unsentimentalen und zugleich warmen Ton.

zur Leseprobe des Septime-Verlags (PDF)